Müll im Alltag​

Alltäglicher Begleiter ist der Müll. Egal ob Zuhause, beim Einkaufen oder Unterwegs. Egal wohin man blickt, es wird immer ein Stück Plastikverpackung und ähnlichen Müll am Boden zu finden sein. Der Kunststoff ist kaum aus dem Alltag wegzudenken und doch versuchen immer mehr Menschen darauf zu verzichten. 

Aber geht das überhaupt? Kann ich zum Beispiel meinen Einkauf erledigen, ohne ein Stück Plastik mit nach Hause zu nehmen? Und wenn ja, worauf muss ich achten?

Verpackungen im Ladenregal

Am häufigsten begegnet man Plastik beim Einkauf. Nur selten ist das Produkt in Plastik verpackt, weil es wirklich nötig ist. Mittlerweile haben die meisten Supermärkte  in der Obst- und Gemüseabteilung gleichermaßen Produkte verpackt und unverpackt. Aber selbst dann stehen an jeder Ecke Spender mit Plastiktüten zur Verfügung. Der Grund hierfür ist lässt sich im Komfort verorten. Wenn man nicht will, dass das Obst im Korb hin und her rollt oder man nicht extra einen großen Korb zum Einkauf mitnimmt, sind solche Verpackungen praktisch. Aber auch hier kann man auf das Plastik verzichten. Man kann problemlos eigene wiederverwendbare Netze oder Behälter mitbringen, in denen das Gekaufte mitgetragen werden kann. So spart man sich nicht nur den Müll, sondern auch auf Dauer das Kleingeld für jede neue Tüte.

Auf der Website smarticular findest du viele tolle Ideen, wie du dein Bewusstsein für die Vermüllung der Welt ausleben kannst. Hier eine Anleitung für ein Einkaufsnetz zum Selberhäkeln.

Nachhaltig Einkaufen in der Region

Suchst du nach Geschäften und Orten in der Stadt und Region Gießen, bei denen die Nachhaltigkeit ihrer Produkte an erster Stelle kommt? In den folgenden Märkten findest du eine große Auswahl an Nahrungsmitteln und weiteren Produkten, die zudem einen großen Teil zur Besserung der Umwelt beitragen und dir den unverpackten Einkauf erleichtern:

Für weiter Geschäfte schau doch am besten mal in die Wandelkarte Gießens

Nachhaltige Lebensmittelversorgung

Einerseits kann beim Einkauf sicherlich auf viele Produkte komplett verzichtet werden. Doch seien wir ehrlich, das ist nicht leicht und geht doch ein bisschen gegen den Zeiger. Das Gute ist, es gibt bereits viele tolle Lösungen, die Komfort zum Teil sogar erhöhen!

Gemüsekisten

Finde deine regionale Gemüsekiste, die dir Gemüse direkt nach Hause liefert. Das Gemüse ist größtenteils saisonal und regional, so dass Du dir darüber schon mal keine Gedanken mehr machen musst. Meistens entspricht das Gemüse biologischen Standards. Durch den direkten Kauf beim Erzeuger tust du auch den Landwirt*innen in Deiner Region einen Gefallen.

In der Region Gießen gibt es zum Beispiel eine Grüne Kiste vom Caspersch Hof aus Lohra-Damm oder vom Boßhammersch Hof.

Gemüse Retten

Es gibt auch sogenannte Retterkisten. Ein mittlerweile sehr bekanntes Unternehmen ist z.B. etepetete
Hier steht Regional und Saisonal weniger im Vordergrund. Ziel ist es, krummem Gemüse eine zweite Chance zu geben.

Eigener (Kräuter)Garten

Zum Spaß an der Freude und dem Erleben dessen, was es bedeutet Gemüse anzupflanzen, reichen oft schon zwei, drei Töpfe auf dem Balkon. Was für Kräuter allemal reicht und wirklich einfach umzusetzen ist, gestaltet sich bei Gemüse ab einer gewissen Menge schon schwieriger. 

Es gibt einerseits die Möglichkeit, Gartenparzellen zu mieten und alleine oder gemeinsam mit Anderen ein Stück Land zu bewirtschaften. Andererseits schießen mehr und mehr Initiativen aus dem Boden, die es dir ermöglichen, auch ohne weitere Kosten für das Land zu Gärtnern und somit einen Teil deiner Lebensmittel selbst zu ernten. 

In Gießen gibt es zahlreiche Initiativen. Hier eine kleine Aufzählung:

  • INGE e.V. 
  • Liebiggarten, NaWi Campus
  • CampusGarten, Phil 2
  • Hochbeete Johanette-Lein-Platz, GI
  • Paradieschen, GI
  • Gemeinschaftsgarten Bergwerkswald, GI
  • Lahngarten, GI
  • Saisongärten / Hardtgärten 

Mehr Informationen erhältst du auch auf unserer Website im Bereich Ernährung. Viel Spaß beim Kennenlernen.

Wasser

Trinkwasser aus der eigenen Leitung ist in der Regel umweltfreundlicher und günstiger. Worauf Du dabei achten solltest findest du hier.

Nachhaltiger im Haushalt - Bad und Küche

Häufige Vorkommnisse von Plastikprodukten in der Küche beinhalten Kochlöffel und andere Utensilien, sowie Behälter für Nudeln, Müsli, Gewürze, etc.. Auch bei der Auswahl der Küchenrolle sollte auf eine umweltfreundliche Alternative geachtet werden. Diese ist noch am einfachsten zu ersetzen, denn viele der Anwendungsbereiche werden bereits von einem handelsüblichen Küchenlappen oder Handtuch gedeckt.

Sämtliche Alternativen kannst du super im Unverpacktladen in deiner Nähe, oder online z.B. bei im Waschbär-Shop erwerben. Eine weitere durch und durch nachhaltige Möglichkeit Küchenutensilien zu erwerben ist Kleinanzeigen. Außerdem gibt es zunehmend lokale Natürliche Ressourcen Gruppen bei Telegram, wo nur tauschen und verschenken erlaubt ist, Geld also kein Tauschmittel darstellt.

Oft enthalten Produkte, besonders Kosmetikprodukte, umweltschädliche Chemikalien oder zusätzliches Wasser. Hierzu gehören Zahnpasta, Shampoo und Seife. Auch für das Toilettenpapier gibt es mittlerweile einige Alternativen mit recyceltem Papier und Kunststoffverpackung. Mit der App Codecheck kannst du ganz bequem den Code deiner Produkte scannen und erhältst eine gute Übersicht über Inhalts- und Schadstoffe.

Viele Kosmetikprodukte lassen sich zudem auch ganz einfach selbst herstellen. Auf der Website smarticular findest du viele tolle Rezepte und einfache Anleitungen dazu.

Die Inhalte dieser Seite wurde im Rahmen des Lehrforschungsprojekts 2022-23 von Christian Koch und Hanno Weiß erarbeitet.