Forschungskolloquium: Der Beitrag von feministischer sozial-ökologischer Ökonomik zur politischen Gestaltung von Gesellschaft.

Vortrag von Prof. Dr. Daniela Gottschlich (Hochschule für Gesellschaftsgestaltung) im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Politische Gestaltung lernen. Sozial-ökologische Transformation und politische Bildung“ der GGS Sektionen Politische Bildung und Transnationale und intersektionale Herrschaftskritik.

Um in einer komplexen und von Krisen geprägten Welt (neu) handeln zu lernen, müssen Menschen bereit sein, sich in Lernprozessen erschüttern zu lassen und sich für neuen Sinn zu öffnen. Die Dekonstruktion von alten Paradigmen ist dafür wesentlich, um Visionen und Strategien für eine nachhaltige Welt denken zu können und schlussendlich Menschen zu befähigen, verantwortlich zu handeln und den sozial-ökologischen Wandel voranzutreiben. Die feministische sozial-ökologische Ökonomik ist dafür ein ausgesprochen geeigneter Bildungsansatz. Sie kritisiert und dekonstruiert zum einen das enge Wirtschafts- und Arbeitsverständnis der Neoklassik, das völlig blind für die zentralen Grundlagen allen Wirtschaftens ist, und entwickelt zum anderen ausgehend von den unbezahlten Care-Arbeiten, aber auch den Leistungen der Natur, Visionen einer lebensdienlichen Ökonomie und einer Gesellschaft, die das Sorgen füreinander und die mehr-als-menschlichen Welten ins Zentrum stellt. Aus Perspektive der politischen Bildung ist spannend, welcher Bilder sie sich dabei bedient.

Daniela Gottschlich ist inter- und transdisziplinär arbeitende Politikwissenschaftlerin und Professorin für Nachhaltigkeit und Gesellschaftsgestaltung an der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung (hfgg) in Koblenz. Sie lehrt und forscht u.a. zu Feministischer sozial-ökologischer Ökonomik, Politischer Ökologie, neuen Ökonomien, Demokratisierung gesellschaftlicher Naturverhältnisse, Ökologie und Rechtsextremismus. Sie hat an zahlreichen Universitäten gearbeitet, hatte u.a. Vertretungsprofessuren an den Universitäten Hamburg und Trier sowie an der Humboldt Universität zu Berlin. Sie ist Mitbegründerin von diversu e.V. und Mitglied im Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften.

Wo:
https://webconf.hrz.uni-giessen.de/b/kon-8r7-q2f-nle

„Politische Gestaltung lernen. Sozial-ökologische Transformation und politische Bildung“

Gemeinsames Forschungskolloquium der GGS Sektion Politische Bildung, der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften (Prof. Dr. Sophie Schmitt) und der Nachwuchsforschungsgruppe „Politische Gestaltung lernen. Politische Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit“ (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung).

Das Forschungskolloquium eröffnet Nachwuchswissenschaftler*innen, fortgeschrittenen Studierenden, Absolvent*innen und Praktiker*innen in einen Austausch über aktuelle Forschungsprojekte zu kommen, Ideen für neue Projekte vorzustellen oder (Zwischen)Ergebnisse und Abschlussarbeiten zu präsentieren. Interessierte sind stets willkommen und werden um Anmeldung an didaktik.sowi@uni-giessen.de gebeten. 

Der Austausch findet zwischen den Sektionsmitgliedern der GGS Sektion Politische Bildung, der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften (Prof. Dr. Sophie Schmitt) und den Mitgliedern der Nachwuchsforschendengruppe Politische Gestaltung lernen – Politische Bildungsdiskurse und -praxen der Nachhaltigkeit (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung) statt. Die Mitglieder möchten einen wohlwollenden Raum für wissenschaftliche Kritik und Diskurs schaffen und laden explizit neue Interessierte ein vorbei zu schauen.

Erweitert wird der Austausch um externe Vorträge oder Workshops, zu denen alle Interessierte ohne Voranmeldung willkommen sind. Im Sommersemester 2024 findet in Kooperation mit der Sektion Transnationale und intersektionale Herrschaftskritik
eine digitale Veranstaltungsreihe zum Aufbau und Bewerbung der Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema „Politische Gestaltung lernen. Sozial-ökologische Transformation und politische Bildung“ statt.